Was können Eltern selber tun? Können Eltern etwas tun, um die Verhaltensprobleme ihres Kindes zu bessern?
Durch ihren erzieherischen Einfluss können Eltern die Auswirkungen von ADHS und das Verhalten der Kinder beeinflussen.
Welche Grundregeln helfen Eltern bei der Erziehung?
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Nehmen Sie die guten Seiten Ihres Kindes wahr.
Bestärken Sie es darin. Das hilft Ihnen auch schwierige Phasen zu überbrücken und dem Kind zu zeigen, dass sie es mögen.
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Loben Sie Ihr Kind.
Ihrem Kind fällt es schwerer als anderen Kindern, Regeln einzuhalten und Aufgaben zu Ende zu bringen. Loben Sie es deshalb immer, wenn ihm das gelingt. Positive Verstärkung fördert erwünschtes Verhalten. Bereits die Anstrengungsgsbereitschaft sollte anerkannt werden und auch Teilerfolge.
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Stellen Sie klare Regeln auf.
Regeln geben Ihrem Kind Halt, Orientierung und Sicherheit. Stellen Sie gemeinsam erfüllbare Familienregeln auf. Setzen Sie klare Grenzen.
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Eindeutige Ich-Botschaften.
Sprechen Sie klar, eindeutig und dem Kind zugewandt, zum Beispiel: "Ich möchte, dass Du alle Legos in die rote Kiste räumst!" Anschließend kontrollieren! Teilen Sie dabei Aufgaben in kleinere möglichst erfüllbare Abschnitte ein. Also nicht: "Räum dein Zimmer auf!"
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Bemühen Sie sich um eine verlässliche Tagesstrukturierung und pflegen Sie Rituale.
Dadurch kann sich das Kind im Tagesverlauf besser orientieren und weiß eher, wann welches Verhalten erwünscht ist.
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Wenn Ihr Kind eine Regel übertritt, reagieren Sie immer konsequent und unmittelbar.
Angemessene negative Sanktionen bei unerwünschtem Verhalten sind z. B. eine Auszeit oder Punkte-Entzug.
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Versuchen Sie, Probleme vorherzusehen.
Manche Situationen sind bei Kindern mit ADHS besonders problematisch (z. B. Besuch, Hausaufgaben). Vereinbaren Sie vorher rechtzeitig Regeln für diese Situationen und Belohnungen bei Erfolg (s. Punktepläne).
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Behalten Sie die Geduld und Übersicht.
Haben Sie Verständnis für die Besonderheiten im Verhalten des Kindes. Versuchen Sie ruhig zu bleiben, den inneren Abstand und Geduld zu bewahren.
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Nichts erzwingen.
Vermeiden sie Diskussionen, wenn die Emotionen überkochen. Geben Sie sich und Ihrem Kind eine Auszeit, verlassen Sie nötigenfalls das Zimmer, um das Problem später mit mehr Gelassenheit zu lösen.
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Tun Sie etwas für sich selbst.
Kinder mit ADHS kosten viel Kraft. Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse und ausreichend Zeit zur Entspannung. Davon profitiert auch Ihr Kind.
Was bedeutet "Wohlfühltemperatur" anstreben?
- Nehmen Sie Ihr Kind "so wie es ist". Verstehen Sie, warum es "so ist" und richten Sie darauf die Grundregeln in der Erziehung ein. Dies wirkt sich positiv auf die Symptome des Kindes und seine Entwicklung aus. Sie und Ihr Kind können sich damit wohler fühlen.
- Sehen Sie das Glas immer eher als halb voll als halb leer an, indem Sie Positives immer wahrnehmen und das Kind darin bestärken und Negatives weniger beachten.
- Nehmen Sie sich Zeit für das Kind und zeigen Sie ihm öfter Ihre Zuneigung.
- Achten Sie auf sich selbst und sorgen Sie für regelmäßige Erholungen, um aufzutanken.