die ärztliche Arbeitsgemeinschaft Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung e.V. (kurz: AG ADHS). Sie wurde 2002 für Kinder- und Jugendärzt*innen gegründet. Seit 2017 können alle Ärzt*innen, die Beratung, Diagnostik, Therapie und Begleitung bei Patienten mit ADHS im deutschsprachigen Raum anbieten, Mitglieder der AG ADHS werden, wenn sie sich den Zielen der AG ADHS verpflichten.
Wir wollen zur Verbesserung der Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die bestmögliche gesundheitliche Versorgung von Menschen jeden Alters mit ADHS im deutschsprachigen Raum beitragen.
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Die aktuelle S3-Leitlinie „ADHS im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter“ wurde mit wissenschaftlicher Evidenz in Kooperation und Abstimmung sehr vieler Fachgesellschaften und Verbände erstellt und ist seit dem 25.06.2018 bei der AWMF (Registernummer 0 28-45) online veröffentlicht.
Sie betrifft alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer ADHS jeglichen Schweregrads, auch mit einer klinisch relevanten Symptomatik, die aber die vollen diagnostischen Kriterien nicht erfüllt. Alle Bereiche der Prävention, Diagnostik und Behandlung im Kindes-, Jugendlichen- und Erwachsenenalter sind umfassend einbezogen.
Die Leitlinie richtet sich an alle Einrichtungen und Berufsgruppen, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit psychischen Störungen oder speziellem Förderbedarf diagnostizieren oder eine Therapie und Beratung zur ADHS anbieten.
Vorsitzende
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Stellvertretender. Vorsitzender
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Schatzmeister
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„Es ist eigentlich kaum verständlich, mit welcher Ignoranz viele Ärzte, Erzieher und Lehrer der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) noch bis vor Jahren begegneten und teilweise heute noch begegnen.“
Dies schrieb Dr. Klaus Gritz am Anfang seines Geleitwortes zum Sonderheft mit der Zusammenfassung der Referate des Kinder- und Jugendärztetags 2001 in Karlsruhe, der sich ganz dem Thema ADHS widmete. Als niedergelassener Kinder- und Jugendarzt in Hamburg und als Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte setzte er sich intensiv dafür ein, dass Störungsbild der ADHS bekannter zu machen und mit Fortbildungen für eine qualifizierte Diagnostik, Therapie und Begleitung zu sorgen.
Die AG ADHS dankt ihm mit der Ehrenmitgliedschaft für seine langjährige, aktive Unterstützung und Förderung!
Eckhard Ziegler-Kirbach
Die Urkunde der Ehrenmitgliedschaft wurde Frau Dr. Just begleitet von ihrer Tochter Dr. Karin Just und Herrn Christian Mädler (Pressesprecher des Theaters Wolfsburg) am 04.09.2021 als gelungene Überraschung bei einer kleinen Feier in der Praxis von Eckhard Ziegler-Kirbach in Bremerhaven überreicht.
Mit großer Freude und sichtlich bewegt von der Anerkennung ihrer Lebensleistung durch die AG nahm sie die Urkunde und Glückwünsche an. Sie bedankte sich sehr für die Wertschätzung ihrer Arbeit durch die Ehrenmitgliedschaft. In den dann folgenden intensiven Gesprächen beim gemeinsamen Mittagessen und Nachtisch zuhause im Privathaus von Eckhard Ziegler-Kirbach berichtete sie u. a. über die großen Anfangsschwierigkeiten, um der Diagnose ADHS und der Therapie die nötige Aufmerksamkeit und Anerkennung zu verschaffen. Sie selbst hat allen Anfeindungen standgehalten und über die Praxisabgabe hinaus Patienten mit ADHS jeden Alters begleitet. Dabei ist sie weiter auf dem aktuellen Wissensstand. Nach schwerer Krankheit ist sie wieder eine quicklebendige Kollegin, die mit 87 Jahren weiter eine unglaubliche Lebensfreude versprüht.
Es war ein besonderer Tag für einen besonderen Menschen.
Möge sie noch lange so vital bleiben!
Eckhard Ziegler-Kirbach
Klaus-Peter Grosse und ich haben seit der gemeinsamen Gründung der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V. vor 20 Jahren eng zusammengearbeitet. Die Verbesserung der Lebenssituation der Kinder mit ADHS und ihrer Eltern war das Hauptziel unserer Arbeit.
Gleichzeitig wollten wir Kolleg*innen motivieren und ihnen Werkzeuge an die Hand geben, dass sie diese Kinder und ihre Familien optimal betreuen.
In den letzten Jahren hat Klaus-Peter bei der Entwicklung der S3 Leitlinie seine wissenschaftliche Akribie mit beharrender Hartnäckigkeit eingebracht, allen Widerständen getrotzt und ohne Kompromisse für die beste und sauberste Formulierung gekämpft.
An der von ADHS Deutschland veröffentlichten Patientenleitlinie brachten wir gemeinsam mit der Unterstützung vieler Kollegen unsere Erfahrung erneut ein.
Die Entwicklung der AG mit ihrer Erweiterung für Ärzte aller Fachrichtungen hat er stets aktiv und kritisch begleitet.
Das jahrzehntelange Engagement für die AG ADHS wurde am 02.08.2021 bei ihm zuhause mit der Überreichung der Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft in der AG ADHS im Beisein seiner Gattin und einer seiner Töchter gewürdigt.
Die mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der AG ADHS verbundene Wertschätzung und die von mir überbrachten Glück- und Segenswünsche des Vorstands und der Vorstandschaft haben ihn und seine Familie sehr gefreut und berührt.
Leider wird ihm seine weitere Mitarbeit in der AG ADHS durch die Folgen eines im letzten Jahr erlittenen Schlaganfalls erschwert. Mit Geduld nimmt er sein unerwartetes Schicksal hin, liebevoll und aufopfernd gepflegt und gestützt von seiner Frau Gisela.
So zeigt Klaus-Peter an der weiteren Entwicklung der AG und dem Umgang junger Kollegen und Kolleginnen mit der ADHS starkes Interesse und freut sich über Informationen und Input aus der Arbeit der AG.
Dort werden seine klaren, kritischen Gedanken und diskussionsfreudigen Beiträge gepaart mit einem feinsinnigen Humor vermisst werden.
Klaus Skrodzki
Klaus-Peter ist am 04. Juni 2021 verstorben.
Wir werden ihn mit großer Dankbarkeit in Erinnerung behalten.
Die Urgesteine der AG ADHS sind Dr. Klaus Skrodzki und Dr. Klaus-Peter Grosse.
Mit unglaublichem Elan haben sie die Gründung und Gestaltung der AG ADHS vorangetrieben.
Klaus hatte sehr früh die Schwierigkeiten und das Leiden der Kinder und Jugendlichen mit einer hyperkinetischen Störung erlebt und als Kinder- und Jugendarzt die segensreichen therapeutischen Möglichkeiten erfahren und genutzt.
In der Gemeinschaftspraxis mit Dr. Walter Kunz wurde neben der Kinderkardiologie ADHS bald zu einem Praxisschwerpunkt.
Nächtelang haben Klaus und Klaus-Peter an der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der ADHS gearbeitet und sie im Februar 2001 veröffentlicht. Noch rechtzeitig vor dem ADHS-Kongress des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) im Sommer 2001 in Karlsruhe. Dieser Kongress war im Wesentlichen von Klaus und Klaus Peter initiiert und mit vorbereitet worden und fand eine überwältigende Resonanz.
Kurze Zeit später, 2002, wurde die „AG ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V.“ gegründet. Bis 2010 führte Klaus die AG als 1. Vorsitzender, bis 2017 als 2. Vorsitzender und ist seitdem im Beirat weiter aktiv. Die Weitergabe von Wissen und die kollegiale, interdisziplinäre Zusammenarbeit sind ihm ein großes Anliegen. Seit Jahrzehnten ist er ebenfalls in der Selbsthilfe engagiert, auch dort in führender Funktion.
In die aktuelle Leitlinie sind durch ihn wichtige Aspekte aus der Sicht der Betroffenen und der Kinder- und Jugendärzte eingeflossen.
In unzähligen Vorträgen und Seminaren gibt er sein profundes Wissen weiter, auch als Gesprächspartner für Journalisten.
Klaus ein Langstreckenwanderer. Er kennt sich aus mit Anstrengungen, bringt Ausdauer und Geduld auf und hat Freude daran. Genau diese Qualitäten setzt er schon seit Jahrzehnten für die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit ADHS ein.
Klaus verbindet profundes Wissen, intensive Erfahrungen mit viel Empathie.
Mit großem Dank möchte die AG ADHS noch lange daran teilhaben dürfen.
Eckhard Ziegler-Kirbach
Ulrich Kohns hat viele Herzensangelegenheiten. Alle sind sie geprägt durch sein gelebtes christliches Menschenbild. Während seiner langjährigen Tätigkeit als niedergelassener Kinder- und Jugendarzt hatte er sich besonders um Kinder, Jugendliche und Familien gekümmert, die „schwierig“ waren.
Ulrich Kohns und sein Einsatz für ADHS-Betroffene sind untrennbar miteinander verbunden. Dazu gehört auch die Fort- und Weiterbildung interessierter Kolleginnen und Kollegen. Mit seinem fundierten Expertenwissen und seiner stets ruhigen und verlässlichen Art ist er bis heute vielen von uns quasi ein „ADHS-Vater“.
Ausgehend von seinen gut strukturierten Fortbildungen haben eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen ihren Weg zur ADHS gefunden. Hierzu trägt immer noch auch die Arbeit des von ihm gegründeten fachübergreifenden und überregionalen Qualitätszirkel ADHS bei, der sich seit März 2000 2x jährlich in Essen trifft und bisher über 30x tagte. Ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmer, den wissenschaftlichen Grundlagen, seinen eigenen Einsichten und anregenden Diskussionen entlässt er die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen mit vielen praktischen Anregungen und Tipps in die neue Arbeitswoche. Viele seiner Erkenntnisse finden sich heute in den aktuellen Leitlinien wieder. Seit vielen Jahren besteht ein zweiter von ihm moderierter ADHS Qualitätszirkel und seine ansteckende Leidenschaft hat überregional weitere Qualitätszirkel, Workshops und Fortbildungen angestoßen.
Dr. Ulrich Kunz ist Gründungsmitglied unserer AG ADHS, bereichert mit seinem immensen Wissen die Arbeit im Beirat ist leitend an der Weiterentwicklung der AG beteiligt. Er vertritt sie souverän nach außen und sorgt für unseren Newsletter. Er ist ein „Urgestein“ der AG ADHS. Die AG konnte aus seinem Erfahrungsschatz reich ernten. Für viele Mitglieder folgte daraus eine Begeisterung, die ein Leben hält. Unvergessen sind seine Vorträge beim von der AG ausgerichteten Kongress 2011 in Nürnberg zum Thema Bindung und 2019 in Lörrach zur Epigenetik der ADHS.
Von enormer Kompetenz sind seine Beiträge in Fachzeitschriften und Vorträge bei Elterngruppen und in Fachkreisen. Praktische Hilfen im diagnostischen und therapeutischen Alltag sind z.B. der Kohns-Fragebogen und der von ihm entworfene Transitionsbogen, beides für Mitglieder auf der Internetseite der AG abrufbar.
Auch in Medien vertritt er die klare wissenschaftliche Sicht auf die ADHS. Als Gutachter ist er ebenfalls gefragt.
Dr. Kohns strahlt eine Wärme aus, die aus einer tiefen Menschenliebe kommt. 2008 wurde sein Einsatz für den Kinderschutz und für Menschen mit ADHS mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.
Mit einer guten Dosierung emotionaler Anregung und mit herausfordernd konfrontierender Aktivität ermutigt er. Er erklärt, stellt klar und interpretiert, sorgt dafür, dass Gefühle in Erlebnisse umgesetzt werden und gibt stets Veränderungen einen emotionalen und kognitiven Rahmen. Seine Mittel dafür heißen Unterstützung, Zuwendung, Lob, Schutz, Annahme, Wärme, Echtheit und Besorgtheit.
Ulrich Kohns ist ein versierter Kenner, der unermüdlich tätig ist mit glücklicher Hand , menschlicher Wärme und scharfem Verstand.
Gerhard Broer
Unsere Satzung wurde zuletzt im Dezember 2017 angepasst.